Sankt Martin


Martin von Tours wurde 316 / 317 in Savaria (heute Szombathely, Ungarn) geboren. Er starb am 08.11.397 in Candes bei Tours und wurde am 11.11.397 beigesetzt. Er war der dritte Bischof von Tours und ist einer der bekanntesten Heiligen der katholischen Kirche.

Martin wuchs in einer christlich geprägten Gegend mit auf. Mit 10 Jahren wurde er in eine Gruppe von „Taufbewerbern“ aufgenommen. Sein Vater, ein Militärtribun, forderte aber von ihm, eine Militärlaufbahn einzuschlagen. Mit 18 Jahren wurde Martin getauft.

Er diente unter Konstantin II. und später unter Julian. Sein Glaube vertiefte sich in all den Jahren des Dienstes und der Kämpfe. 

Vor einer Schlacht gegen anrückende Germanen in der Nähe des heutigen Worms, verweigerte Martin als Offizier des römischen Besatzungsheeres die Teilnahme mit dem Hinweis, er sei von nun an nicht mehr „miles Caesaris“, ein Soldat des römischen Kaisers, sondern „miles Christi“, und bat um Entlassung aus dem Armeedienst. Dies wurde ihm lange verweigert, und so wurde er erst 356 nach Ableistung seiner 25-jährigen Dienstzeit im Alter von 40 Jahren von Julian aus dem Heerdienst entlassen.

Nach dem Militiärdienst zog sich Martin als Einsiedler zurück. Es folgten ihm aber so viele Anhänger, dass er dieses Leben wieder aufgab. Er begab sich nach Gallien und errichtete in Ligugé das erste Kloster des Abendlandes.

Martin galt als Bindeglied zwischen Rom und dem Frankenreich. Als asketischer Mönch war er das Idealbild eines Priesters.

Am 4. Juli 372 wurde er zum Bischof von Tours geweiht. Statt in der Stadt zu leben, wohnte er lieber in den Holzhütten vor der Stadtmauer. Als Nothelfer und Wundertäter wurde Martin schnell in der gesamten Touraine bekannt. 

Er festigte die Christianisierung der Landbevölkerung durch die Errichtung von Pfarreien

Martinslegenden

Die Mantelteilung ist wohl die bekannteste Legende und soll hier nicht weiter vertieft werden.

Eine andere Geschichte erzählt, dass Martin zum Bischof geweiht werden sollte. Er fühlte sich aber für diese Aufgabe unwürdig und versteckte sich in einem Gänsestall. Als er von den Menschen gesucht wurde, schnatterten die Gänse laut und verrieten das Versteck. Es gibt aber auch weitere „Gänsegeschichten„.

Es gibt weiterhin Legenden, nach denen Martin Tote wieder zum Leben erweckt hat.

Laternenfest

Am Abend des Martinstag treffen sich die Kinder mit ihren Eltern im Kindergarten. Die Laternen, die mit den Erziehern, Kindern oder Eltern gefertigt wurden, werden im Gruppenraum den Kindern ausgegeben. Dann beginnt der Laternenumzug und wir ziehen durch die Felder und sehen (vielleicht) auch St. Martin auf seinem Pferd dahinreiten. Beim Laufen werden viele Lieder gesungen. Am Ende treffen wir uns an einem großen Feuer und singen gemeinsam, bevor wir wieder auseinandergehen.

Am Lied „Ich geh mit meiner Laterne“ wird deutlich, was uns dieser Tag bedeutet. „Hoch oben leuchten die Sterne, hier unten leuchten wir.“ Wir fangen das Sternenlicht, das das Universum ausfüllt, ein und tragen es in uns. Dieses Licht gibt uns Kraft, in der zunehmend dunkler werdenden Zeit zu bestehen. Nach Michaeli ist dies ein weiteres Lichterfest und stärkt nicht nur unsere Kinder.

Das Bild des leuchtenden Sterns, den wir in unser Herz einschließen, begegnet den Kindern immer wieder im Kindergarten.

Martinsbrezeln

Natürlich müssen sich die Kinder nach dem langen Laternenumzug stärken. Daher werden am Feuer die süßen Martinsbrezeln verteilt. Diese eignen sich vorzüglich zum Teilen!! Das Rezept für süße Martinsbrezeln gibt es hier.